Am Montagmorgen, den 02. September 2019 wurde im Köln-Ehrenfeld an der Ecke Grüner Weg/Vogelsanger Straße, im direkten Umfeld einer Burger-King Filiale, bei Sondierungsarbeiten auf einer Baustelle eine englische 5-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. 4800 Anwohner mussten in einem Radius von 300 Metern vorsorglich Wohnungen und Büroräume verlassen.
Explosives Erbe
Bombenfunde aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Rahmen von Bauarbeiten entdeckt werden und die dazu führen, dass ganze Stadtteile evakuiert werden müssen, sind in Köln nichts Ungewöhnliches. So wie am letzten Montag, den 02. September geschehen – da lag der letzte Einsatz des Kampfmittelräumdienstes im Kölner Stadtteil Zollstock gerade mal drei Wochen zurück. Kein Wunder, denn Köln wurde im zweiten Weltkrieg über 260-mal aus der Luft angegriffen. So oft, wie kaum eine andere Stadt in Deutschland. Der Kampfmittelräumdienst fährt in der Domstadt zirka 20 Einsätze pro Jahr, um Blindgänger zu entschärfen.
Extreme Behinderungen des öffentlichen Lebens
100 Mitarbeiter des Ordnungs- und Verkehrsamtes, 25 Polizisten und Einsatzkräfte von Feuerwehr und Hilfsdiensten waren damit beschäftigt, den Bombenfundort weiträumig abzusperren. Das Bezirksrathaus Köln-Ehrenfeld wurde vorsorglich geschlossen. Regionalzüge durften am Bahnhof Ehrenfeld nicht mehr halten. Die ober- und unterirdisch fahrenden Straßenbahnen der Kölner Verkehrsbetriebe passierten die betroffenen Haltestellen ohne Halt. Der Busverkehr wurde weiträumig umgeleitet. Der Straßenverkehr staute sich auf vielen Nebenstraßen, weil die Zufahrten in den Gefahrenbereich rund um den Fundort weiträumig abgesperrt wurden.
Drohnenalarm über Bombenfundstelle
Um 18:45 Uhr sollte die Bombenentschärfung vollzogen werden, doch sie konnte nicht stattfinden. Der Grund: Ein Unbekannter hat eine Drohne unerlaubt über dem Bombenfundort der Baustelle aufsteigen lassen. Sie kreiste mehrfach über die Baustelle, auf der die Bombe gefunden wurde. Der Drohnenpilot wollte wohl einmalige Luftaufnahmen von der Bombenentschärfung aus der Vogelperspektive filmen. Doch dann wurde es dem Drohnenpiloten zu heiß und er steuerte seinen Kopter zwei Wohnblocks weiter zu Boden und machte sich aus dem Staub. Der Drohnenpilot, nachdem das Kölner Ordnungsamt sucht, konnte bisher noch nicht ausfindig gemacht werden.
Unerlaubter Drohneneinsatz in Flugverbotszonen
Drohnenflüge sind grundsätzlich über Einsatzorten von Behörden mit Sicherheitsaufgaben und über Bereichen, die von der Polizei abgesperrt worden sind, streng verboten. Zu den Flugverbotszonen gehören auch Wohngebiete. Wer sich nicht an die gesetzlichen Vorschriften hält, wie der Drohnenpilot aus Köln-Ehrenfeld, der muss mit einer empfindlichen Geldstrafe rechnen. Jeder verantwortungsbewusste Drohnenpilot sollte die gesetzlichen Regeln und Vorschriften des Drohnenflugs kennen und das wissen!
Aufregende Bombenentschärfung mit glücklichem Ausgang
Kurz nach 19 Uhr erteilte das Ordnungsamt der Stadt Köln den Sprengstoff-Experten dann die Freigabe zur Entschärfung, die dann auch erfolgreich verlief.